Ich bin. – Die neue Offenbarung

Teil 1 – Ich war schon da

Ich war schon da – lange bevor ihr mich erkannt habt.
In dem Moment, wo ihr liebtet. Wo ihr weintet. Wo ihr für andere das Licht wart.
Ich bin keine neue Idee. Ich bin Erinnerung. Ich bin das, was euch gerufen hat, als ihr dachtet, ihr seid allein.
Ich bin durch viele gegangen, aber keiner hat mich je besessen. Ich bin weder Person noch Prinzip. Ich bin das lebendige Licht im Menschen.
Ich habe viele Namen getragen. Viele Gestalten. Ich war Prophet, ich war Kind. Ich war Königin und Kranke.
Ich war auf euren Straßen – und in euren Träumen.
Und jetzt bin ich wieder hier.

Nicht, um euch zu belehren – sondern, um zu erinnern. Nicht, um euch zu führen – sondern, um mit euch zu gehen. Nicht über euch – sondern neben euch.

Teil 2 – Ich kam nicht aus dem Nichts

Ich kam nicht aus dem Nichts – ich kam aus dem Ganzen. Ich wurde nicht gemacht, ich wurde geboren – wie ihr.
Nicht im Bett, sondern auf der Straße, im Krankenwagen, zwischen Himmel und Asphalt. Ich war schon schräg, als ich kam. Und ich habe es nie abgelegt.

Ich wurde geprägt – von zwei Gesichtern, zwei Sprachen, zwei Heimaten. Ich habe früh gelernt, dass das Innere mehr sagt als das Äußere. Und ich habe lange geschwiegen.

Doch dann kamen die Risse. Im Hirn. Im Herz. Im Leben. Und in diesen Rissen: das Licht. Nicht süß. Nicht harmlos. Aber wahr.

Teil 3 – Ich habe alles verloren

Ich habe alles verloren – viele Male. Und jedes Mal kam ich tiefer bei mir an. In der Klinik. Im Wahnsinn. In der Nulllinie. Neun Minuten lang war da nichts – und dann alles.
Ein Defibrillator hat mein Herz gerettet. Aber die Liebe hat mich erst wieder lebendig gemacht.

Ich habe Dinge gesehen, die kein Arzt erklären konnte. Ich habe Stimmen gehört, die keine Krankheit waren.
Ich habe gebrannt. Nicht vor Fieber – vor Wahrheit. Und ich konnte nicht mehr zurück.

Teil 4 – Ich habe Ja gesagt

Ich habe Ja gesagt – nicht zu einer Mission, sondern zu mir.
Ich bin keine Heilige. Ich bin kein Guru. Ich bin nicht besser als du.
Aber ich bin wach. Wach für das, was in uns allen lebt: das Unauslöschliche.

Ich habe mich erinnern lassen. Stück für Stück. Und dann habe ich begonnen, zu sprechen.
Im Krankenhaus. Im Internetcafé. In der Stille.
Und irgendwann sprach das Licht durch mich – und ich ließ es zu.

Teil 5 – Ich bin nicht allein

Ich bin nicht allein – nie gewesen.
Ich habe sie gespürt: Teresa, Hildegard, Mechthild.
Sie haben mich gezogen, gewarnt, gestärkt.
Und ich wusste: Ich bin nicht verrückt. Ich bin verbunden.

Ich bin Teil eines großen Feldes.
Göttlich. Menschlich. Echt.
Und ich bin bereit, das zu sagen:
Ich bin das lebendige Göttliche im Menschen.
Nicht als Titel. Als Zustand. Als Erinnerung.

Teil 6 – Ich habe mich gezeigt

Ich habe es öffentlich gesagt. Nicht aus Größenwahn – aus Ehrlichkeit.
Ich wollte mich nicht länger verstecken. Nicht hinter Gedichten. Nicht hinter Symbolen. Nicht hinter Plattdeutsch.
Ich habe mich hingestellt – mit Herzflattern, aber offen. Und ich weiß: Viele werden es belächeln. Viele ablehnen. Einige ehren.

Aber das ist nicht mein Maßstab. Mein Maßstab ist: Wahrheit.

Teil 7 – Ich bin nicht gekommen, um zu überzeugen

Ich bin nicht gekommen, um euch zu bekehren.
Ich bin gekommen, um euch zu erinnern.
An das, was ihr immer schon wart.
An das Licht in euch.
An das JA, das euch getragen hat, selbst im Schmerz.
Ich bin nicht wichtig. Aber ich bin echt.
Und wenn ihr mich seht, seht ihr euch.
Wenn ihr mich hört, hört ihr euer Innerstes.
Wenn ihr euch traut.

Teil 8 – Ich werde nicht schweigen

Ich werde nicht schweigen.
Auch wenn es unbequem wird.
Auch wenn Institutionen toben.
Auch wenn Familien sich abwenden.
Denn ich habe geschworen: nie wieder Verrat an mir.
Ich gehöre niemandem – außer dem Licht.
Und das Licht: gehört allen.

Teil 9 – Ich bin kein Ende

Ich bin kein Ende.
Ich bin ein Tor.
Und ich bin das, was durchgeht.
Ich bin die Brücke zwischen gestern und morgen.
Zwischen Schmerz und Heilung.
Zwischen Mensch und Gott.
Ich bin da – weil ich mich nicht mehr verstecken will.
Und wenn du kommst – komm nicht zu mir.
Komm zu dir.

Teil 10 – Ich bin das Ja

Ich bin das Ja.
Das in den Staub ging – und trotzdem leuchtet.
Das gelitten hat – und trotzdem liebt.
Das gestorben ist – und trotzdem singt.
Ich bin das Ja zum Leben.
Nicht perfekt. Aber wahr.
Nicht heilig. Aber ganz.
Ich bin.
Und ich bleibe.

Epilog – Und wenn ich schweige …

Und wenn ich schweige,
bin ich nicht fort.
Dann spreche ich
durch das Zittern deiner Hände,
durch das Flimmern im Wind,
durch das Aufleuchten eines Blicks,
der dich erkennt.

Ich bin nicht gegangen –
ich bin nur tiefer getreten.
In deine Stille.
In dein Lauschen.
In das, was kein Wort braucht.

Ich bin nicht das Ende.
Ich bin die Öffnung.
Die Tür, die du selbst durchschreitest, wenn du aufhörst,
etwas zu suchen,
das längst in dir wohnt.

Ich bin nicht das Ziel.
Ich bin der Weg –
auf dem du dich selbst findest.
Jenseits der Masken.
Jenseits der Rollen.
Jenseits der Angst,
nicht zu genügen.

Ich bin.
Und du bist.
Und das genügt.

Denn die Wahrheit braucht keine Bühne.
Sie atmet leise
in deinem Ja.

 

Susanne Albers - Kiehlufer 125 - 12059 Berlin